„Viele essbare Algen sind eine Delikatesse, passend für geehrte Gäste, sogar für den König selbst“ schrieb Sze Teu bereits 600 v. Cr. in China.
Seit prähistorischer Zeit ist Seetang als Grundnahrungsmittel in China, Korea und Japan bekannt. Auch in Europa und Amerika werden essbare Algen und Seetang seit Jahrhunderten gegessen – und in den Zeiten industrialisierter Lebensmittelproduktion als Frisch- und Regionalprodukt langsam vergessen.
Aber STOP erstmal… Seetang, Algen, Nori, Spirulina – wo ist da der Unterschied, und kann man alle essen?
Bei den Algen wird zwischen Mikro-Algen und Makro-Algen unterschieden.
Alle mit dem blosen Auge sichtbaren Algen in einer Größe von wenigen Millimetern bis zu einer Länge von 60 Metern sind Makroalgen. Dem steht die Gruppe der mikroskopisch kleinen Mikroalgen gegenüber, welche überwiegend aus einzelligen Formen besteht.
Hier geht es um die Makroalgen! Tang, Seetang, Meeralgen, Seealgen, Großalgen – alle fallen unter die Makroalgen.
Essbare Algen kommen in allen Ozeanen der Welt vor, und es ist keine giftige Art bekannt.
Viele Meeresalgen schmecken gut, und gelten in asiatischen, europäischen und amerikanischen Ländern als Delikatesse.
Zwar sind keine giftigen Makroalgen bekannt, aber Einschränkungen im bedenkenlosen Verzehr bestehen durchaus bei manchen Arten. So haben einige wenige Seetang Arten einen besonders hohen Jod Gehalt.
Durch einfache Zubereitungsschritte kann ein erhöhter Jod-Gehalt auf ein gesundes Maß reduziert werden.
Auch die Herkunft spielt eine Rolle – ist das Gewässer Schadstoff belastet, können sich die Schadstoffe im Seetang anreichern.
Seetang kann man selbst sammeln oder sogar selbst züchten.
Von der Ostsee über die Nordsee, die Atlantikküsten bis ins Mittelmeer – überall kommen viele verschiedene Arten Meeresalgen vor.
Und sie sind nicht weit vom trockenen Standort an der Küste entfernt: Seetang wächst nur in relativ flachen Bereichen, da Algen ausreichend Licht für ihr Wachstum und den Stoffwechsel benötigen.
So kommt es, dass im Gezeiten Bereich der Küsten bei Ebbe vielerlei Algen gesammelt werden können, oder direkt aus dem flachen Wasser entnommen.
Oft werden auch sehr frische Seetange angespült, die bei Sturm, Strömung oder Seegang losgerissen wurden.
Eine Ernte des Seetanges für den Eigenverbrauch ist an fast allen Küsten problemlos möglich.
Um Seetang selbst zu züchten, beispielsweise wenn man nicht küstennah wohnt, benötigt man ähnlich wie in der Meerwasser-Aquaristik passendes Meerwasser, sowie ein geeignetes Becken (wobei dieses nicht wie in der Aquaristik aus Glas gebaut sein muss – einfache Kunststoffbehälter genügen). Zur Zucht von Seetang müssen dann nur noch geeignete Mutter-Algen beschafft werden, und dann kann es schon los gehen.
Erkennen, Bestimmung und sammeln von essbarem Seetang:
Alleine im Nord-Ost-Atlantik, einschließlich der Regionen Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland / Nord- & Ostsee, England, Irland, Frankreich, Spanien und Portugal, finden sich rund 200 Arten an Braunalgen, Rotalgen und Grünalgen. Sehr viele davon sind für den menschlichen Verzehr wertvoll und schmackhaft.
Welche Arten nutzbar sind, häufig gegessen werden, bei welchen Vorsicht geboten ist, wo und wann man welche Seetange finden kann und wie man sie richtig erntet, Bestimmungshilfen und Beschreibungen der Arten:
All dies findet man im Buch „Der Strandwanderer“ :
( Hier klicken zur Buchbeschreibung )
Seetang selbst ernten macht Spass, bietet einen Touch von Jäger-Sammler-Erlebnis und ist in jedem Fall eine herrliche Beschäftigung an allen Stränden, Küsten, und dies zu fast allen Jahreszeiten und in ganz Europa.
Zudem kann jedermann so seinen Speiseplan um eine wertvolle Zutat aus dem Meer, reich an Eiweiß, Mineralien und Vitaminen, und wichtigen Spurenelementen decken. Meeresalgen sind fettarm und ernährungs-physiologisch sehr wertvoll.
Mit dem Buch „Der Strandwanderer“ lassen sich Algen und Seetang zum essen aus der Nordsee und der Ostsee, aber auch dem Atlantik und dem Mittelmeer sicher bestimmen. Anstelle frische Algen zu kaufen, kann jeder am Strand selber Seetang und Meeresalgen sammeln, und so Algensalat frisch zubereiten. Rezepte für die Zubereitung sind auf vielen Seiten im Internet oder in Bücher zu finden.
In Frankreich, Portugal und Irland ist das sammeln und ernten von frischen Algen eine Selbstverständlichkeit, doch dies ist genauso an der Nordsee und bei manchen Arten von Meeresalgen auch in der Ostsee möglich.